Kriminalerzählungen: 3. "Zugriff"
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von Joachim Größer (2012)
Nie hätte ich gedacht, dass ein einziger Anruf das Leben eines Menschen total verändern kann. Ich weiß nicht, wie viele Menschen so etwas erlebten, ich habe es erlebt. Ein mir völlig unbekannter Oberkommissar Klein aus dem Präsidium forderte in einem Rund-um-Telefonat von allen Dienststellen: Bitte melden Sie jüngere Polizistinnen mit blonden Haaren.
„He“, rief mir mein direkter Vorgesetzter zu, „im Präsidium sitzt einer, der sammelt jetzt Blondinen. Cornelia, bist du nicht auch blond?“
Und dann feixte der Herr Polizeihauptmeister so unverschämt, dass ich ihm am liebsten den Tacker an den Kopf geschmissen hätte. Männer können so blöd sein und diese spezielle Blödheit macht auch vor Polizisten nicht Halt.
Ich schluckte mehrfach, um dann dem Hauptmeister Sörne fast beiläufig aber bestimmt zu antworten: „Ich bin blond! Melde mich!“
„Dieser Oberkommissar will auch ein Foto von den Blondinen haben!“, bemerkte der Sörne, um dann noch süffisant zu ergänzen: „Nacktfoto!“
Ich kannte ja Sörnes schmutzige Fantasien und seine Blondinenwitze. Ich griff zu meiner Kamera in der Schublade und reichte sie ihm: „Nun mach schon oder muss ich dir erklären, wie man fotografiert und eine Foto-Mail verschickt?“
Ich hatte jetzt das Gefühl, meine kleine Rache hat gesessen. Jedenfalls fotografiert mich Sörne und verschickte ohne Kommentar das Foto an das Präsidium.
Ich hatte diesen Telefonanruf schon fast wieder vergessen, als mir der Hauptmeister diesmal ernsthaft von seinem Schreibtisch aus zurief: „Der Oberkommissar Klein will mit dir sprechen! Ich verbinde dich!“
Und dieser Oberkommissar stellte mich vor eine Entscheidung und die musste ich sofort treffen. „Wir brauchen eine junge blonde Frau, die sich für eine Entführte ausgeben muss. Dieser Einsatz ist nicht ungefährlich. Geht etwas schief bei dieser Aktion, könnten Sie eine Gespielin bei einem Scheich werden oder auch das Leben verlieren.“
Das war wirklich ungeschminkt und ungeschönt – sehr eindeutig. Und das hat mir gefallen – also: „Ich mach mit!“
„Der Einsatz hängt davon ab, wer von den blonden Polizistinnen, die bereit sind, diese Aufgabe zu übernehmen, die größte Ähnlichkeit mit dem Opfer hat. Ihre direkte Telefonnummer brauche ich noch. Auch erwarte ich, dass Sie jetzt nicht darüber sprechen - auch nicht mit Ihren Chefs. Wir melden uns direkt bei Ihnen.“
Ich gab dem Oberkommissar meine Telefonnummer und grübelte, was das für ein gefährlicher Einsatz werden könnte. Nur dieser Sörne war viel zu neugierig, als dass ich ungestört nachdenken konnte. Erst als ich sagte: „Ich darf nicht darüber reden.“ gab er Ruhe.
Ich wollte schon immer Polizistin werden. Meine Eltern, nun schon pensioniert, waren dabei, aber diesen „Floh“ hatte mir mein Großvater eingeredet. Er war ein „Kriminaler“, was nichts anderes als ein Kriminalist ist. So wie andere Kinder vor dem Einschlafen Märchen und Geschichten vorgelesen bekamen, so erzählte mir mein Opa seine wahren Geschichten über den bösen Räuber, den er, der gute Kriminaler, fing und einsperrte. Wenn er mir dann eine gute Nacht wünschte, glaubte er wohl wirklich, dass ich schlafen konnte. Lange lag ich dann wach, in meiner Fantasie war ich die Heldin, die Polizistin, die immer, wirklich immer den Bösen fing und einsperrte. Jetzt konnte ich die Polizistin aus meinen Träumen werden, jetzt konnte ich die Heldin sein!
Meine Arbeit fiel mir jetzt noch schwerer als sonst. Ich musste die Widersprüche bei den Bußgeldbescheiden bearbeiten – stupide Schreibtischarbeit. Dann kurz vor Feierabend klingelt mein Telefon. Eine Frauenstimme: „Frau Fritsche, morgen um 7 Uhr im Präsidium, Zimmer 14! Bitte in Zivilkleidung! Noch Fragen?“
Was sollte ich denn fragen? Also verneinte ich und beendete meinen Dienst. Dem Sörne sagte ich noch: „Morgen muss ich schon früh ins Präsidium. Mehr weiß ich nicht - auch nicht, wie lange der Einsatz dauert.“
„Ist gut, Cornelia. Viel Erfolg und viel Glück!“
Der Sörne konnte sogar nett sein, wenn er wollte.
Im Bett kam ich mir wieder wie ein kleines Mädchen vor. All die Großvater-Geschichten vom bösen Räuber und guten Kriminaler gingen mir wieder durch den Kopf. Weit nach Mitternacht schlief ich dann ein, um gegen 5 Uhr unausgeschlafen aus dem Bett zu springen. Ein Blick auf die Uhr – Gott sei Dank, ich hatte nicht verschlafen. Alles andere war Routine. Da ich allein lebte, brauchte ich mich nur um mich selbst zu kümmern und so verbrachte ich fast eine ¾ Stunde vor dem Spiegel. Schließlich wollte ich auch hübsch aussehen. „Vielleicht steigen dann meine Chancen für einen Undercover–Einsatz“, dachte ich.
15 Minuten vor 7 stand ich mit meinem kleinen Auto auf dem Parkplatz und wartete noch 10 Minuten. Klopfenden Herzen zeigte ich an der Pforte meinen Dienstausweis vor. „Zimmer 14 soll ich!“, sagte ich noch zu der uniformierten Beamtin. Und schon war ich in diesem alten Haus, das mehr als 100 Jahre schon das Polizeipräsidium beherbergt. Ich schaute mich im untersten Gang um – nur, wo war Zimmer 14? Also zurück zur Pforte. Dann klopfte ich zaghaft. Das „Herein!“ klang eher freundlich als herrisch. „Ein gutes Omen!“, dachte ich und wurde von einer Polizistin in Zivil begrüßt. Die Frau war nur unwesentlich älter als ich. Es schien so, dass sie hier das Sagen hatte. Sie führte mich in den Nachbarraum. „So, Kolleginnen“, sagte sie, „ich möchte Sie jetzt informieren, was auf Sie zukommen könnte. Noch haben Sie Gelegenheit, dieses Zimmer zu verlassen. Der Einsatz ist freiwillig. Wenn Sie Familie, Kinder haben, wäre jetzt die Gelegenheit zu sagen: ‚Ich geh!‘“
Die Frau, sie hieß Schneider, erklärte uns unseren möglichen Einsatz. „Wir warten jetzt auf den Herrn Oberkommissar Mayers. Er bringt das Opfer zu uns – hoffentlich! Möchte sich jetzt jemand verabschieden?“ Sie schaute die versammelten Frauen an – ich auch. Ich war neugierig, wie meine Kolleginnen auf diesen gefährlichen Einsatz reagieren. Ich sah Furcht, auch ein bissel Angst – trotzdem verließ keine den Raum. Dann hieß es nur noch warten.
Dann nach endlosen 2 Stunden klappten die Türen. Wir wurden ins Nachbarzimmer gerufen, während eine junge blonde Frau mit verheultem Gesicht mit einem Mann ins andere Zimmer geschickt wurde. Wir blonden Polizistinnen mussten uns aufstellen und dann hörten wir uns nochmals an, wie gefährlich der Einsatz werden könnte. Dieser Mann, er hinkte stark, kam mir sehr bekannt vor. Ich brauchte nicht lange nachzudenken, das war dieser Oberkommissar Mayers, der für eine kurze Zeit im Dezernat Verkehr Dienst tat. Ich erinnerte mich auch an die Storys, die bei uns über seine Verletzung erzählt wurde. Er soll mit zwei jungen Beamten eine Verbrecherbande verfolgt haben. Als die Drei über einen Lagerplatz liefen, warfen die Verfolgten Kisten vor die Füße der Polizisten. Der Mayers soll gestürzt sein, seine Pistole fiel ihm aus der Hand. Sie wurde von einem der Ganoven ergriffen, der sofort auf den Kommissar zielte. Der Ganove forderte die beiden jungen Polizisten auf, ihre Waffen wegzuwerfen, der Mayers soll gebrüllt haben: „Schießt doch! Schießt doch!“ Doch die beiden jungen Polizisten schossen nicht – sie standen wie versteinert. Aber der Ganove schoss – auf den am Boden liegenden Mayers! Der wurde am Knie getroffen. Und als der Ganove wieder auf die jungen Polizisten zielte, sollen die brav ihre Pistolen weggelegt haben. Und weg waren dann auch die Ganoven. Und nun stand dieser Mayers vor mir und ich grübelte, ob das vielleicht dieselbe Ganovenbande ist, die er jetzt jagt.
Diesen Gedanken brauchte ich nicht mehr nachzuhängen, denn jetzt fiel wohl die ganz wichtige Entscheidung. Der Oberkommissar Mayers betonte dann nochmals, dass dieser Einsatz freiwillig wäre. Gesucht würde die Polizistin, die dieser Entführten am ähnlichsten sah. Und diese hatte ihr verheultes Gesicht gewaschen und wurde von ihrem Begleiter – ob das ihr Freund oder Ehemann ist? – ins Zimmer geführt. Jetzt hatte ich Gelegenheit, mir diese Michelle, so hieß wohl die junge Frau, genauer anzusehen. Ich glaube, in diesem Augenblick stiegen meine Chancen, diese Ersatz-Michelle zu werden, sah sie mir doch verdammt ähnlich. Wenn ich eine Schwester hätte, sie könnte so aussehen. Und dann – ich stand jetzt neben der Michelle – ich musste meine Aufregung verbergen. Als ich die Gesichter dieser „Jury“ sah, wusste ich: Sie nehmen mich.
In diesem Augenblick dachte ich an meinen Großvater und an seine Kriminaler-Geschichten. „Jetzt fange ich die Räuber!“, dachte ich noch, doch dann brauchte das Geschehen meine gesamte Aufmerksamkeit. Meine fünf Polizisten-Kolleginnen verließen den Raum – ich war die Auserwählte. Alles, was jetzt geschah, war wie ein Rausch.
„Großvater, ich bin jetzt ein Kriminaler!“ Dieser Gedanke ließ mich nicht mehr los! Der Oberkommissar Mayers befragte die Michelle und sie war nur imstande „ja“ zu nicken oder „nein“ zu schütteln. Aber letztendlich reichte es für mich, mich in die Situation, in der Michelle gewesen war, hineinzuversetzen. Dieser Mayers scheint es faustdick hinter den Ohren zu haben – natürlich im positiven Sinne, im kriminalistischen. Als ich dann im Nebenraum die Kleidung dieser Michelle anzog, hämmerte ich mir ein: „Cornelia, jetzt bist du Michelle … Michelle … Michelle!“ Und Michelle? Sie kam zu mir, weinte, umarmte mich ganz, ganz lange und flüsterte: „Danke! Vielen, vielen Dank!“
Und wissen Sie, was für blöde Gedanken mir jetzt im Kopf herumgingen? Fragte ich mich doch wirklich, ob meine Eltern ein Kind „verschenkt“ …, zur Adoption freigegeben haben? Ob mein Vater oder meine Mutter es vielleicht mit der ehelichen Treue …?
Jedenfalls entwickelte ich jetzt „schwesterliche“ Gefühle, aber lange konnte ich mir diese neuen Gefühle nicht leisten, begann doch diese Frau Schneider mir Fakten über diesem Fotografen Lehmann zu berichten. Und dann meinte sie schmunzelnd: „Brauchst keine Angst haben. Der Mayers passt besser auf dich auf, als es deine Eltern je gemacht haben. Kannst dich drauf verlassen. Er ist dann sogar eine richtige Nervensäge. Nimmst es ihm nicht übel. Er sagt dafür ’Verantwortung übernehmen!‘“
Sie führte uns beide ins Nachbarzimmer. Dort stand mitten unter den Polizisten ein älterer Herr in Polizeiuniform. Ich schaute auf seine Schulterklappen und erschrak: der Polizeipräsident. Ich nahm unbewusst Haltung an – auch wenn ich in der zivilen Kleidung der Michelle vor ihm stand. Mein oberster Chef begutachtete uns beide, die Michelle und mich, und meinte dann: „Nicht perfekt, aber sehr ähnlich. Hübsch!“
Und ich dachte nur: „Mein Gott, der Polizeipräsident persönlich ist anwesend! Wie wichtig ist denn dieser Einsatz?!“
Kaum dass unser allerhöchster Dienstherr den Raum verlassen hat, trieb der Oberkommissar Mayers zur Eile. Erst im Auto kam es zu einer Unterhaltung mit dem Oberkommissar. Dass er mir das „Du“ abverlangte, konnte ich ja noch verstehen, auch dass ich mich verkabeln musste. Solche Mikros und Ohrstöpsel hatte ich noch nicht gesehen. Na ja, auf der Polizeischule durften wir uns einmal „Leitungen“ anlegen – uralte ausrangierte Technik.
Und Mayers kommentierte meine „Verkabelung“: „Wir erhielten für diese Aktion die neuesten Modelle von der Technikabteilung. Klein und unauffällig, aber furchtbar teuer. Nicht verlieren!“
Das „Nicht verlieren!“ sollte wohl zur Aufmunterung dienen. Genauso, wie das kurze Gespräch mit diesem Obermeister, der mir ein sehr schönes Kompliment machte. Und wieder versicherte mir ein Polizist, diesmal war es der Obermeister, dass dieser Mayers gut auf mich aufpassen wird. Jetzt wurde es mir doch etwas mulmig.
Die folgenden Minuten nahm ich nur bedingt wahr. Ich ging mit dem Oberkommissar zum Haus, sah zu, wie er das Schloss knackte, hörte ihn reden und ich hörte zu – ohne aber richtig zu verstehen. Erst als er mit mir in diesem Kerker stand, mir die versteckten Wanzen zeigte und sich verabschieden wollte, fand ich zu mir zurück – und das im negativen Sinne. Ich bekam das Gefühl der Einsamkeit, der Hilfslosigkeit, das Gefühl der Angst, der Leere. Ich war wieder das kleine Mädchen aus der Grundschule, die nur furchtbare Angst hatte und Schutz beim Großvater suchte. Und der nahm mich dann in die Arme und sagte dann immer: „Es wird alles gut, Conni. Alles wird gut!“
Was ich jetzt tat, dafür schämte ich mich noch lange. Ging ich doch zum Oberkommissar Mayers und umarmte ihn. Ich bin eine erwachsene Frau, eine ausgebildete Polizistin – ich ging und umarme diesen fremden Mann, diesen Polizisten Mayers. Und dann sagte ich auch noch: „Du hast mir versprochen, dass du auf mich aufpasst. Das stimmt doch?“ Was soll der nur von mir denken?!
Doch sein: „Darauf kannst du dich felsenfest verlassen!“ ließ mich wieder ruhig werden. Und diese innere Ruhe behielt ich auch, als der Mayers den Raum verließ und ich nun allein war.
Was macht man in einem Raum, in dem man eingesperrt ist? Ich inspizierte ihn unter dem Gesichtspunkt, irgendetwas zu entdecken, was dem Mayers da draußen helfen könnte, mich unbeschadet aus dieser Situation wieder zu befreien. So entdeckte ich die Namen der Frauen an der Wand. Und da ich ein Räuspern in meinen Ohren vernahm, benutzte ich mein Mikro zur Übertragung von Informationen. Es ist was Herrliches, menschliche Stimmen zu hören, und da dies meine Unruhe lindern half, redete ich über das, was ich in diesem Raum vorfand. Und als ich nichts Neues entdeckte, hörte ich Radio, sang leise und las laut aus einem der Bücher mir selbst vor. Ich wollte immer nur, eine menschliche Stimme hören – und wenn es meine eigene war. Regelmäßig meldete sich einer der draußen im Auto sitzenden Polizisten. Bald konnte ich ihre Stimmen unterscheiden, bemerkte, dass der Oberkommissar Klein einen leichten S-Fehler hatte, dass der Obermeister manchmal nuschelte und der Mayers, der mich am häufigsten ansprach, sehr oft über den „spitzen Stein stolperte“. Also aus unserer Ecke stammt der garantiert nicht.
Als mir dieser Lehmann das Abendbrot brachte, verkroch ich mich in die dunkelste Ecke. Als ich meldete, dass der Fotograf mich nicht erkannt hätte, konnte ich an der Stimme des Mayers seine Erleichterung hören.
Die Nacht verlief ruhig, mein Schlaf war es dagegen nicht. Ein Räuspern, das aus der Ohrmuschel in mein Bewusstsein dran, ließ mich im Bett hochfahren. „Mayers, bist du es?“
„Nee, Cornelia, der schnarcht, hier ist der Klein. Alles in Ordnung?“ Und ich versuchte, wieder einzuschlafen.
Geweckt wurde ich am Morgen vom Fotografen: „Frühstück!“ Mehr sagte er nicht, auch nicht, dass er das Geschirr wieder holt – nur „Frühstück!“
Dann war ich wieder allein, mit mir, meinem Radio und den Polzisten-Stimmen, die da draußen auf mich aufpassten. „Eigentlich gar nicht so übel“, dachte ich, „wann haben schon so viele Männer nur darauf gewartet, dir zu helfen. Wenn ich ins Mikro schreie: ‚Ich brauche Hilfe!‘, ob sie dann alle mit gezogener Pistole das Haus stürmen? Man könnte es ja mal probieren?!“ Ich schmunzelte über den Gedanken.
Dann überschlugen sich die Ereignisse. Der Fotograf kam, schloss meine Kerkertür auf und knurrte: „Mitkommen! Baden!“
In seinem Bad war die Wanne schon mit warmem Wasser gefüllt. Lehmann wies dann auf den Bademantel: „Nach dem Bad anziehen!“
Ich hoffte, der Lehmann verlässt den Raum. Ich hätte mich sonst geweigert, mich auszuziehen, musste ich doch das Mikro einschließlich Batterie retten. Doch Lehmann wollte nichts von mir. So genoss ich das Bad und zog den Bademantel an. Das Mikro stopfte ich in die Bademanteltasche und klopfte an die Tür. „Bin fertig!“, schrie ich und bewegte energisch die Türklinke.
„Mitkommen!“ und in einem fast leeren Raum sagte der Lehmann dann: „Anziehen!“ Er wies auf einen Kleiderständer, der vollgehängt war mit wirklich feinen Sachen. Alles war vorhanden, von der Spitzenunterwäsche bis zum leichten Sommermantel. Ich muss gestehen, hinterher habe ich mich ein bissel geschämt – aber nur ein bissel – dafür, dass ich vor dem Spiegel eine Modenschau abhielt.
Ich war fertig angezogen, ich hörte Schritte, der Lehmann kam und begutachtete mein Aussehen. „Gut! Der Pass! Lesen und einprägen! Zehn Minuten Zeit!“
Es war ein deutscher Pass mit meinem Foto – das heißt ja eigentlich, das Foto der Michelle. („Ob die Michelle wirklich meine Schwester ist? Diese Ähnlichkeit!“ - Dieser Gedanke schien mich zu verfolgen.) Mein Name lautete jetzt Margarethe von Lobheim. Ich war 26 Jahre alt und im Pfälzischen geboren. Der Pass schien benutzt zu sein, denn ich bemerkte mehrere Einträge. Ich bin also schon viel in der Welt herumgekommen. So schnell wird aus einer Cornelia Fritsche, einer Polizeibeamtin eine mondäne Frau von Lobheim, Piekfeine Kleidung, ein schöner Name – die perfekte Metamorphose.
Aber schnell wurde ich wieder zur Polizistin, zum Kriminaler, als der Lehmann mit zwei Männern das Zimmer betrat und barsch befahl: „Mitkommen! Wir fahren jetzt! Mach keine Dummheiten. Diese beiden Herren sind sofort bereit, dein junges Leben zu beenden. Freue dich lieber auf dein neues Leben in Reichtum.“
Diese beiden „Herren“, wie sie der Lehmann benannte, grinsten übers ganze Gesicht und zeigten mir ihre Mordwaffen: Pistole und Messer.
Das Auto, in das ich einsteigen musste, hatte auch schon bessere Tage gesehen. Lehmann chauffierte, seine beiden „Gorillas“ nahmen mich auf dem Rücksitz in die Mitte. Ich musste mich sogar mit dem Beckengurt anschnappen, überhaupt taten diese drei Gauner nichts, was sie für ihre Umgebung verdächtig machen konnte.
Ich konnte beim Wegfahren zu den geparkten Polizei-Autos schauen, hoffte ich doch, den Mayers oder den Klein oder den Obermeister zu entdecken. Ich sah die geparkten Autos - doch die Autos waren scheinbar leer.
Als auf der Zubringerstraße uns mit viel „Tatü“ gleich mehrere Krankenwagen überholte, knisterte es in meinem Ohr: „…unsere Einsatzkräfte - in wenigen Minuten …“
Ich reimte mir den fehlenden Inhalt zusammen. Aber viel, viel wichtiger war für mich, meine „Beschützer“ waren in der Nähe. Dann sah ich die Silhouette des Flughafens. Der Lehmann hatte sich den Flugplatz ausgesucht, auf dem vor allem neben kleinen Passiermaschinen auch Privatflugzeuge landeten und starteten. Oder ist der Lehmann auch nur ein kleines Rädchen im Getriebe dieser Verbrecherbande, die der Mayers immer als „Ring“ bezeichnete? Na, bald werd ich es wissen.
Meine Angst, meine Sorge schien ich jetzt abgelegt zu haben. Gelassen ging ich zwischen den beiden „Herren“ vom Parkplatz zum Eingang. Noch vor dem Eingang blieben die beiden stehen. „Wartet im Auto“, befahl der Lehmann. Zu mir sagte er: „Bitte keine Dummheiten, Frau von Lobheim. Wir wollen doch nicht, dass Ihnen noch ein schreckliches Unglück widerfährt – und das so kurz vor Ihrem neuen Lebensabschnitt.“
Ich hoffte, Mayers hörte alles über meinem Mikro mit, wozu sind die Dinger denn sonst auch gut?! Aber Hilfe wollte ich meinen Kollegen noch geben – also fragte ich schüchtern: „Wohin geht es denn?“
Der Lehmann feixte übers ganze Gesicht: „Dorthin, wo Blondinen wie Göttinnen verehrt werden!“
Mitten in der Halle blieb der Lehmann mit mir stehen. Und dann kam ein südländischer Typ in ausgesucht eleganter Kleidung auf uns zu, streckte, nachdem er das Köfferchen neben sich abgestellt hatte, beide Arme aus und rief euphorisch: „Bonjour! Comment vous portez-vous?“
Und er umarmte den Fotografen, um danach ehrfürchtig vor mir zu stehen. Sagte der Kerl doch auf Deutsch: „Wass für scheenes Frau!“
Der Lehmann schien an keiner Konversation über meine Schönheit interessiert. Fast knurrend stellte er mich als Frau Margarethe von Lobheim vor. Und der Südländer mir gegenüber? „Margaretha! Ein Klaang – ein Naame!“
Mein neuer „Verehrer“ hakte sich bei mir unter. „Gähen wier! Bittä, keine Dummhäten!“ Der Lehmann blieb noch einen kurzen Moment stehen, nahm dann den abgestellten Koffer des „Südländers“ und verschwand in Richtung Ausgang.
Es ist erstaunlich, was man alles sieht, wenn man solch massivem Stress ausgesetzt ist. Als wir bei der Passkontrolle waren, prüfte die Beamtin sehr aufmerksam meinen Pass. Als sie ihren Stempel in den Pass drückte, glaubte ich, ein leichtes Aufatmen meines „Begleiters“ zu spüren. Als wir weiter gingen, entdeckte ich den Oberkommissar Klein. Jetzt kamen wir zum Zoll. Der Zollbeamte hatte verdammte Ähnlichkeit mit dem Mayers – das ist der Mayers! Die Zollformalitäten wickelte er so ab, als wenn er sein ganzes berufliches Leben nichts anderes gemacht hätte. Nur eins hätte kritisch werden können, verlangte er doch Einsicht in meine Handtasche. Ich reichte sie ihm hinüber, während mein „Südländer“ von einem jüngeren Passagier, der hinter ihm stand, angesprochen wurde. „Mein Gott, sind die heute wieder penibel. Ich verpasse noch meinen wichtigen Geschäftstermin. Na ja, die Deutschen müssen ihrem Ruf als gründliche Beamte unbedingt gerecht werden!“
Die Stimme kam mir bekannt vor – leicht nuschelnd? Das konnte nur – er war es, der Obermeister.
Der „Zollbeamte“ Mayers gab mir meine Tasche zurück. Erleichtert sagte mein „Südländer“: „Kommen Sä!“ und schob mich in Richtung Ausgang. Und noch in der Halle hörte ich Mayers Stimme in meinem Ohr: „Pistole in der Handtasche!“
Diese kleinen Flugplätze haben keine Treppen. Wir gingen über den Asphalt zu einem kleinen Flugzeug. „Höchstens für 8 Leute“, dachte ich, als ich das Flugzeug aus der Ferne betrachtete. Da entstiegen zwei Männer dem Flugzeug und kamen auf uns zugelaufen. Der Pilot startete den Motor und rollte einige Meter.
In diesem Moment kam Mayers Befehl: „Zugriff!“
Sirenen heulten auf, drei Krankenfahrzeuge rasten mit Blaulicht auf das Rollfeld. Verdutzt blieben die beiden Männer auf dem Rollfeld stehen. Auch mein Südländer wurde nervös. Er packte mich an meinem Arm und befahl: „Komm, und keine Dummheiten! Los!“
Erstaunlich, wie gut er unsere deutsche Sprache konnte. Aber mich brachte sein Befehl in Rage. Wozu hatte ich eine Polizeiausbildung, wozu habe ich mich im Judoka gequält und den schwarzen Gürtel erworben. Also – ein Griff, ein Plumps – mein „Südländer“ lag mit gequältem Gesichtsausdruck am Boden. Jetzt rannte auch schon der Obermeister an mir vorbei. „Gut gemacht!“, schrie er. Und dann hinkte ein verzweifelter Mayers mühsam übers Rollfeld. „Hilf dem Obermeister!“, schrie er mir zu und ich rannte dem Obermeister hinterher. Inzwischen war das Flugzeug von den drei Krankenfahrzeugen eingekesselt. Mehrere Männer in Zivil stürzten zu der Maschine und verschafften sich mit Gewalt Zutritt.
Ich hechelte mit meinen hohen Absätzen dem Obermeister hinterher, holte die Pistole aus der Handtasche und verfluchte die beiden Ganoven, die jetzt vom Flugzeug wegliefen. Ich weiß nicht, wohin sie flüchten wollten, aber das war mir auch egal. Der Obermeister schrie jetzt: „Stehen bleiben! Polizei!“ Aber natürlich taten sie uns nicht den Gefallen. Statt dessen zog der eine Waffe und zielte auf uns. Erstaunlich, was für Gedanken in solch einer Situation in Sekundenbruchteilen einem durch den Kopf gehen. Ich dachte: „Mayers Knie!“ Und „Du musst schießen!“
Zwar schrie ich: „Pistole weg! Ich schieße!“, aber fast gleichzeitig gab ich einen Warnschuss ab. Ich muss ehrlich gestehen, dieser Warnschuss war fast ein Direktschuss, verfehlte aber auch nicht die Wirkung. Die beiden Flüchtenden wurden zu zwei Ganoven mit erhobenen Händen. Und während ich sicherte, nahm ihnen der Obermeister die Waffen ab. Dann meinte er doch grinsend: „Willst du ihnen den ‚Armschmuck‘ anlegen. So etwas mögen diese ‚Helden‘ wohl nicht, wenn sie von einer schwachen Frau gefesselt werden.“
„Von wegen ‚schwache Frau‘!“, sagte ich lächelnd. Und ich legte den beiden mit größtem Vergnügen die Handfesseln, die mir der Obermeister reichte, an.
„Mannomann, Cornelia, wir wären ein perfektes Team!“ lobte der Obermeister unseren Einsatz.
Jetzt hatten wir Ruhe, zum Flugzeug zu schauen. Dort entstiegen gerade der Pilot und ein sehr elegant gekleideter Mann das Flugzeug.
Sie wurden von mehreren Polizeibeamten in Gewahrsam genommen. Nur schien der eine, dieser Elegante, mit dieser Maßnahme nicht einverstanden zu sein. Er wedelte dem einen Polizisten immer zu mit einem Ausweis oder Pass vor der Nase herum. Und obwohl diese Gruppe etliche Meter von uns entfernt waren, konnte ich ihn verstehen, wie er schrie: „Ich Diplomat! Ich Immunität!“
Unser Einsatz schien ein voller Erfolg zu sein. Vor dem Flughafen stand der kleine Polizeibus, der mit den vergitterten Fenstern. Und da drinnen saßen unsere Ganoven. Mayers strahlte mich an, als ich mit dem Obermeister die beiden Männer zum Bus schob.
„Gut gemacht, Cornelia! Ich wusste gar nicht, wie schnell eine Frau in Stöckelschuhen rennen kann.“ Und Mayers feixte so nett übers ganze Gesicht, dass ich mir eine Antwort verkniff.
Aber ich bat ihn, mal in den Bus sehen zu können. Ich wollte doch diesem Lehmann ins Gesicht sehen. Und das tat ich. Wie soll ich nur den Gesichtsausdruck dieses Menschen beschreiben: dümmlich drein blickend oder verwundert, gar zu Tode erschrocken oder war dies alles in diesem Blick vertreten. Ich starrte ihm in die Augen – bis er wegschaute. Das war mein Sieg über dieses frauenverachtende Wesen. „Großvater“, dachte ich, „jetzt bin auch ein Kriminaler und fange die Bösen!“
Keine 5 Minuten später war der ganze Trubel vorbei. Die Karawane der Polizeiautos fuhr zum Präsidium. Dort erwartete der Polizeipräsident bereits im Versammlungsraum auf alle Beteiligten. Es war für mich erstaunlich, dass fast 30 Polizisten anwesend waren. Neben mir nahm Mayers und der Obermeister Platz. Der Mayers muss wohl mein Erstaunen über diese große Zahl der eingesetzten Polizisten bemerkt haben, sagte er doch: „Siehste Cornelia, dir hätte gar nichts passieren können. Die haben alle auf dich aufgepasst!“ Und er lächelte mir zu, dass mir irgendwie ganz warm ums Herz wurde.
Unser Präsident sprach nicht lange, dankte allen für den Einsatz – das war es!
Der nächste Tag und auch die folgenden entsprachen dem typischen „Behördeneinerlei“. Nichts war mehr mit Kriminaler, nichts mit einem spektakulären Einsatz – es war wie immer. Der Sörne kramte seine uralten Blondinenwitze hervor – wahrscheinlich, um mich aufzuheitern. Ich überhörte alles – auch als er mir zurief: „Anruf vom Präsidium für dich! Ich stelle durch!“
Erst das Klingeln meines Telefons ließ mich aufschrecken. Die Frau Schneider war dran. „Einladung zu einem Dienst-Essen beim Polizeipräsidenten. Uniform ist Pflicht.“
Bis zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht, dass es bei der Polizei ein „Dienst-Essen“ gibt. Ich habe dann schnell mitbekommen, dass es so etwas nur bei unserem Präsidenten gibt. Da Uniform Pflicht ist, brauchte ich mir um meine Kleidung keine Sorgen machen. Diese „Kleidersorge“ hatte ich allerdings, als ich drei Tage später mit der Post eine Einladung zur Hochzeit erhielt. Ich las diese Karte mehrfach, ehe bei mir der berühmte „Groschen“ rutschte. Michelle lud mich zur Hochzeit ein - zu ihrer Hochzeit. Und diese war schon in vier Wochen. Doch bereits in der nächsten Woche marschierte ich etwas aufgeregt ins beste Lokal unserer Stadt. Meine Aufregung steigerte sich noch, als mich ein Ober mit mehreren Bücklingen in den kleinen Festraum bat. Dort erkannte ich zuerst den Mayers, der als Einzigster in Zivilkleidung erschienen war. Für mich sehr ungewöhnlich war auch, dass der Herr Polizeipräsident mich persönlich begrüßte und mich zum Platz geleitete. Und ich dachte: „Wenn ich das dem Sörne erzähle, der glaubt mir das nicht!“
Ich war wohl als Letzte gekommen, denn kaum, dass ich saß, begann der Polizeipräsident mit seiner Rede. Es war eine sehr persönlich gehaltene Rede; eine Rede, die so gar nicht zu den Uniformen passte. Mein oberster Chef fand so viele gute Worte für unsere Arbeit, dass man stolz darauf sein konnte. Und dann wurden Belobigungen und Beförderungen ausgesprochen. Ich durfte mich jetzt Polizeiobermeister nennen und erglühte vor lauter Freude wie eine Tomate. Nur der Oberkommissar Mayers ging leer aus. Das war mir sehr unverständlich, war er doch der Leiter dieser SOKO gewesen. Und so fragte ich flüstern den neben mir sitzenden Obermeister Schlenk - halt, jetzt war er ja Polizeihauptmeister: „Warum geht der Mayers leer aus?“
„Mayers hat doch den Polizeidienst schon vor Wochen quittiert. Schade, wirklich schade! Ist jetzt Privatdetektiv.“
Meine Verwunderung wurde noch größer, als der Polizeipräsident so nebenbei bemerkte, dass er in dieser Woche ein gutes Gespräch mit dem Herrn Oberkommissar Mayers geführt habe. Er sei sich sicher, dass der Herr Oberkommissar auch bald wieder ein echter Kommissar sein werde. Jetzt wusste ich gar nichts mehr: Kommissar oder Detektiv oder doch Kommissar? Wie das alles zusammenhängen soll – das mit dem unechten und echten Kommissar kann Ihnen, liebe Leser, am besten der Herr Polizeipräsident erzählen. Um darüber nachzudenken, hatte ich jetzt nämlich keine Zeit. Dafür war der Abend für mich zu aufregend. Führte doch der Präsident nach dem Essen mit mir ein persönliches Gespräch. Da war ich für ihn die Frau Fritsche, die als Polizistin sehr gut war. Und dann fragte er doch: „Könnte ich Ihnen als Polizeipräsident einen Wunsch erfüllen?“
Und ich - der neugebackene Polizeiobermeister Fritsche sagt doch: „Ich möchte wie mein Großvater ein Kriminaler werden!“
Und der Präsident: „So, der Großvater war ein Kriminaler?! Gut, Sie müssen aber nochmals die Schulbank drücken. Ihr Kurs beginnt in 4 Wochen.“
Warum werde ich den Gedanken nicht los, dass mein Wunsch für den Polizeipräsidenten keine Überraschung war! Ich schluckte und würgte ein „Danke! Vielen Dank!“ heraus. Und warum beobachtete mich der Mayers bei diesem Gespräch? Und warum grinste er, als sich mein Polizeichef mit den Worten verabschiedete „Dann viel Erfolg beim Studium und denken Sie daran, dass Ihre SOKO Sie schon erwartet.“
Den Mayers traf ich dann zu Michelles Hochzeit wieder. Michelle heiratete den Mann, den ich damals mit ihr nach ihrer Befreiung im Präsidium gesehen hatte. Auch erfuhr ich jetzt all die Zusammenhänge, die mit dem Double-Einsatz zusammenhingen. Michelle und dieser Dr. Malkow hatten keine näheren Angehörigen. So waren wir ihre einzigen Hochzeitsgäste. Halt – noch ein Hochzeitsgast kam nach der Trauung im Standesamt ins Restaurant. Es war ein älterer Mann, der als Hochzeitsgeschenk ein Drei-D-Bild von Michelle mitbrachte. Und mit diesem Drei-D-Bild begann die Suche nach der verschwundenen Michelle.
Da alles einen guten Verlauf genommen hatte, konnte man jetzt herzhaft über die fast zerstörte Tür im Fotoladen lachen. Mayers plauderte über seinen ersten Einsatz als Privatdetektiv so nett, dass man meinen könnte, es war alles so einfach und leicht. Ich schaute bei Mayers Erzählung öfters zu Michelle, wollte ich doch wissen, ob es ihr recht war, all das noch einmal zu hören. Doch Michelle lachte - wie wir alle. So wie ich es mitbekam, beobachtete auch Mayers Michelle während der Erzählungen. Er muss es mir angesehen haben, dass ich mir Sorgen um Michelles Gemütszustand machte, denn er flüsterte mir zu: „Michelle hat es überwunden. Es ist gut, wenn sie darüber lachen kann.“
Dieser Mayers brachte mich schon zum Grübeln. Leider ist solch schöne Feier immer viel zu schnell zu Ende. Als ich mich vom Hochzeitspaar verabschiedete, wusste ich, dass ich mit Michelle eine Freundin gewonnen hatte.
Wie ich meine Gefühle gegenüber diesem Exkommissar und Privatdetektiv Manfred Mayers einordnen soll, muss ich noch abklären. Wenn mich aber nicht alles täuscht, habe ich mich wohl ein bissel verliebt – in diesen Hinkefuß Mayers.
Der Herr Polizeipräsident verwundert sich : "Versteh mir einer die Frauen!" (Ende der Erzählung)