Geschichten für Erwachsene: Von Liebe und Schmerz

Der Waldsee

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von Joachim Größer (2008)

 

Es war eines der Gewässer, die die Bewohner selbst der näheren Umgebung kaum kennen. Ab und zu verirrten sich einige Jugendliche und Kinder mit ihren Fahrrädern an seine Ufer. So mancher, der einst hier als Kind am Wasser gespielt hatte, erscheint Jahre später mit seiner Freundin oder seinem Freund. Saftige Wiesen gibt es zwar kaum an seinen Ufern, aber ungestört ist man bestimmt. Und das lieben ja die Pärchen. Und noch eine Gruppe von Menschen sei hier genannt: die Angler. Aber auch nur wenige Angler der Umgebung kennen diesen stillen und zu jeder Tageszeit anders aussehenden Ort. Und die ihn kennen, bewahren diesen See als ihr Geheimnis. So manchen dicken Fisch zog man schon ans Ufer und die Angler logen nicht, wenn sie die Größe eines Karpfens mehr als metergroß anzeigten. Sie nickten höchstens und kommentierten: „Ja, ja – voriges Jahr hatte ich auch solch einen Prachtburschen am Haken. Ganz bemoost war er und essen kann man den dann nicht mehr. Ich habe ihn wieder ins Wasser gesetzt. Vielleicht war er derselbe – ja, bestimmt war es derselbe!“

Einer der Angler war auch Matthias Borne, aber er gehörte nicht zu denen, die mit ihrem Fang prahlten. Er liebte diesen See, die Stille, das klare Wasser, die Abgeschiedenheit. Hier träumte er. Als Alibi-Funktion warf er zwar seine Angel aus, war es aber zufrieden, wenn kein Fisch bei ihm biss. Und so saß er auch heute am Seeufer und hängte seinen Gedanken nach. Er betrachtete das klare Wasser, das leicht vom Wind gekräuselt wurde, starrte ab und zu auf sein Spiegelbild im Wasser und seufzte. Der Grund für seine Schwermut war mal wieder sein Äußeres. Obwohl er schon fast 18 Jahre alt war, mied er die Bekanntschaften der Mädchen. Nicht, dass er was gegen Mädchen hätte – nein im Gegenteil, er wollte so gern eine Freundin haben, aber...

Dieses „Aber“ betrachtete er wieder und wieder im Wasser. Sein Spiegelbild zeigte einen sommersprossigen Jungen mit fuchsrotem Haar. „Du bist und bleibst ein Rotfuchs“, murmelte Matthias. Er zog seine Angel aus dem Wasser und packte seine Angler-Utensilien ein, schwang sich aufs Rad und fuhr nach Hause.

„Na, gibt es Fisch zum Abendbrot?“, fragte seine Mutter. Statt einer Antwort zeigte ihr Matthias den leeren Eimer. „Geh ins Wohnzimmer, Vater guckt Fernsehen.“

„Na Matthias, erfolgreich gewesen?“

„Nein, keiner hat gebissen“, antwortete Matthias und vertiefte sich in die Tageszeitung. Er hatte den prüfenden Blick seines Vaters bemerkt und glaubte, mit dem Vortäuschen der Zeitungslektüre einem weiteren Gespräch aus dem Weg zu gehen.

„He Matthias, mein Junge! Du bläst Trübsal! Sag, was bedrückt dich? Los raus mit der Sprache!“

„Alles in Ordnung, Papa. Wirklich, alles in Ordnung!“

„Nee, nee Matthias, das nehme ich dir nicht ab! Es ist immer besser, über seine Probleme zu sprechen, als dass man den ganzen Ärger in sich hineinfrisst. Glaube mir, ich weiß, wovon ich rede!“

„Ach, das ist so banal – nur dumme Gedanken.“

„Nur dumme Gedanken? Das kommt mir so bekannt vor – dumme Gedanken. So habe ich meinem Vater geantwortet, als er mich beim Trübsalblasen erwischte. Dumme Gedanken – meine ‚dummen Gedanken’ waren damals Mädchen. Alle hatten eine Freundin, nur der Ralf Borne nicht! Sind das etwa auch deine dummen Gedanken?!“

„Ja und nein, Papa. Guck mich doch an, wie ich aussehe: rote, fuchsrote Haare und einige Hunderte Sommersprossen im Gesicht!“

„Wusste ich es doch!“ Sein Vater lächelte. „Komm mit zum großen Flurspiegel!“ Und als Matthias zögerte, rief er: „Komm nur, komm! Jetzt erfährst du unser Familiengeheimnis!“

Sein Vater zog ihn vor den Spiegel und sagte: „Ich glaube es war vor 22 Jahren. Da stand ich neben meinem Vater und der sagte: ‚Sag, wie seh ich aus?’ Und ich beschrieb meinen Vater: ‚Du hast fuchsrote Haare und Hunderte und Aberhunderte Sommersprossen.’ Dann rief er deine Großmutter, also meine Mutter, herein und fragte mich: ‚Habe ich eine hübsche Frau geheiratet?' Nun meine Antwort kennst du wohl, Matthias.“

In diesem Moment betrat Matthias Mutter den Flur, in den Händen ein Tablett mit Tellern. „Halt, hier geblieben!“, rief Matthias Vater, umfasste seine Frau an der Taille und zog sie zum Spiegel. „Na, Matthias, habe ich eine hübsche Frau geheiratet?“ Er drückte seine Frau an sich und küsste sie. Die wehrte sich und versuchte, sich den Umarmungen ihres Mannes zu entziehen. „Ralf, lass das! Ich will den Tisch decken“, sagte sie, die Zornige spielend.

„Nein, nein, das muss jetzt sein!“, lächelte ihr Mann verschmitzt. „Matthias, habe ich eine hübsche Frau geheiratet?“

Matthias stand verlegen lächelnd, dann antwortete er: „Eine sehr hübsche, Papa!“

„Ach ihr Männer“, lachte jetzt seine Mutter. „Das Schmeicheln ist wohl eine Bornesche Familiengabe?!“

„Nein, nicht das Schmeicheln – aber unsere fuchsroten Haare! Und auf die sind wir mächtig stolz! Stimmt’s Matthias?!“ Ralf Borne ließ seine Frau ins Wohnzimmer entwischen.

Matthias beantwortete des Vaters Frage, die ja eigentlich keine war, nicht. Er stand und grinste verlegen. „Aber Papa, weißt du, wie man mich seit der Grundschule wegen meiner roten Haare gehänselt hat?“

„Das weiß ich, Matthias. Das weiß ich, denn mir ging es ebenso. Rotfuchs und Rotschopf waren noch die harmlosesten Spitznamen, die man mir gab. Ich war oft tief gekränkt und zog mich zurück. Meinem Vater erging es genauso und meinem Großvater bestimmt ebenso. Damals hat mein Vater zu mir gesagt, als ich mit ihm vor dem Spiegel stand: ‚Junge, auf unsere roten Haare sind wir stolz. Den Spott der anderen stecken wir mit einem Lächeln weg – dieser Spott und der Hohn stärkt nur unseren Charakter!’ Und dann sagte er noch: ‚Geh zur Sommersonnenwende zu unserem See und warte auf die Mitternacht!’ Mehr hat er nicht dazu gesagt, mein alter Herr.“

„Und hast du’s gemacht, Papa?“

„Hab ich und das sag ich dir jetzt auch: ‚Geh zur Sommersonnenwende zu unserem See und warte auf die Mitternacht!’!“

Es war das eigenartigste Gespräch, das Matthias mit seinem Vater je geführt hatte. Es ging und ging nicht aus seinem Kopf heraus. Immer wieder musste er daran denken. Oft dachte er, dass ihn sein Vater vielleicht mit diesem mitternächtlichen Seebesuch nur „auf die Schippe nehmen“ wollte, doch das war nicht typisch für seinen Vater.

Der Tag der Sommersonnenwende kam und Matthias zweifelte noch immer, ob er am See die Mitternacht erwarten sollte. Als sein Vater von der Arbeit kam, schaute der verwundert. „Noch da, Matthias! Heute ist der bewusste Tag! Also los, fahr zum See!“

Nun musste Matthias, ob er wollte oder nicht, zum See. Er nahm seine Angel, Köder und auf Anraten seines Vaters eine warme Decke, schmierte sich schnell noch ein paar belegte Brote und dann fuhr er los. Es war ein warmer Sommertag gewesen und der Abend hatte diesen Reiz, den man nur im Frühsommer spürt. Zwei Angler saßen noch, zum Glück am gegenüberliegenden Ufer. So machte Matthias es sich auf seinem Stammsitz bequem. Die Angel warf er zwar ins Wasser, aber an einen Fang war er nicht interessiert. Dies diente nur zur Täuschung für eventuell auftauchende Besucher. Er beobachtete die Wasseroberfläche, sah den spielenden Mücken zu. Ab und zu hörte man leises Plätschern, auch sah man dann einen Fisch springen. Eigentlich war alles so, wie es immer an diesem See an einem Sommerabend ist. Als die Sonne sich hinter den beiden höchsten Fichten versteckte, sah Matthias die beiden Angler am gegenüberliegenden Ufer aufbrechen. Jetzt gehörte ihm der See ganz allein. Matthias hörte die Turmuhr leise 10 Uhr schlagen. Er ließ seine Gedanken spazieren gehen, sah zum Wasser und zum Wald und sah doch nichts. „Papa hat das ernst gemeint mit dem Besuch des Sees“, dachte er. „Aber, was soll ich hier? Und warum hat das etwas mit einem Familiengeheimnis zu tun?“

So sinnierte der Matthias Borne, 17 Jahre jung, und wartete auf irgendein Wunder. Er schreckte auf, als er gar nicht weit weg ein Mädchen lachen hörte. Dieses Lachen ging in Kichern über – dann herrschte wieder Ruhe am kleinen See im Wald.

Längst hatte die Dunkelheit der Nacht die Herrschaft über den See angetreten. Der Wald war zur dunklen Wand erstarrt, kein Windhauch strich über den See. Es war eine friedliche Sommernacht.

Matthias begann zu frösteln. Er hüllte sich in die warme Decke und bemerkte bald eine angenehme Müdigkeit. „Du darfst nicht einschlafen“, murmelte er, die Augen weit aufreißend. Als habe der Mond dies gehört, blitzte er über die beiden mächtigen Fichten hervor und bald hüllte er den See in ein gespenstisches Licht. Alles sah noch unwirklicher aus. Die Wasseroberfläche erhielt einen Überzug aus Silber, Bäume warfen ihre Schatten weit auf den See und die Mondstrahlen kitzelten ein schlafendes Entenpärchen wach. Matthias sah so diesen See zum ersten Male.

In seinen Betrachtungen wurde er unsanft gestört. Seine Angel drohte von einem großen Fisch ins Wasser gezogen zu werden. Das Wasser schien zu kochen – so brodelte es. Matthias konnte seine Angel nur noch mit einem mächtigen Sprung ins Wasser retten. Heftig zog er an der Leine, am Haken aber hing kein Fisch. So stand er bis zu den Knien im Wasser und schimpfte leise.

„Nicht böse sein, Matthias“, hörte er. „Warte, ich zeige mich dir.“

Matthias konnte nicht ausmachen, woher diese Stimme kam. Auch konnte er sie nicht zuordnen – so sprach weder ein Mann, noch eine Frau, auch nicht ein Kind. Er wollte das Wasser verlassen, als er wieder diese Stimme hörte: „Bleibe in meinem Element, denn sonst können wir uns nicht unterhalten.“ Und Matthias stand mit beiden Beinen im Wasser und suchte die Stimme. Leise hörte er die ferne Turmuhr schlagen. Unbewusst zählte er mit:

„... zehn, elf, zwölf.“

Beim 12. Schlag teilte sich das Wasser und ein riesiger Fisch schwamm auf der Oberfläche. „Ein Karpfen, mehr als einen Meter lang, bemoost auf dem Rücken – es gibt ihn also. Es ist demnach kein Anglerlatein“, dachte Matthias Borne und starrte zum legendären Fisch. Der öffnete sein Maul und jetzt wusste Matthias, dass der Karpfen zu ihm sprach. „Ein Rotschopf, fuchsrotes Haar – das kann nur ein Borne sein. Ich habe dich schon erwartet, Matthias.“

„Wieso erwartet und wieso kannst du reden und was soll das hier werden?“ Matthias stammelte diese Worte mehr, als das er sie sprach.

„Du hast doch Probleme, Matthias! Deshalb bist du doch hier. Ich will dir helfen. Sprich, ich höre zu!“

Es war schon eigenartig, sich mit einem Karpfen zu unterhalten. Und eigenartig war auch, dass Matthias all seine Gedanken und Gefühle, seine Hemmungen und Ängste, die er vor seinen Eltern, Mitschülern und Freunden immer versucht hatte zu verbergen, hier dem Fisch offenbarte. Er wusste nicht, wie lange er geredet hatte. Als er endete, meinte der Karpfen: „Ja, ja, es ist immer wieder dasselbe: ein Borne und seine roten Haare.“ Der Karpfen schlug mächtig mit der Schwanzflosse und rief: „He, Mond! Sei so gut und rücke ein wenig weiter. Ein Borne will sich im Wasser sehen!“ Und der Mond rutschte ein ganz gehöriges Stück weiter und sehr hell wurde es auf dem See. Die Wasseroberfläche erstarrte und Matthias wurde vom Karpfen aufgefordert: „Schau dir dein Spiegelbild an, Matthias Borne.“ Und Matthias starrte auf sein Spiegelbild. „Siehst du nicht einen groß gewachsenen Jungen mit feuerrotem Haar und Hunderten von Sommersprossen? Ist er nicht gerade gewachsen und von kräftiger Statur? Blickt er nicht mit putzmunteren Augen froh und klug in die Welt? Diesen jungen Mann sehe ich! Ich sehe junge hübsche Mädchen, die ihm hinterherblicken und dann miteinander tuscheln. Nichts Böses sagen sie über diesen Borne, nein! Sie fragen sich, ob er mit ihnen anbandeln möchte? Ob er zu schüchtern sei? Oder ob sie den ersten Schritt wagen sollten? Das Matthias, das sehe ich!“

Heftig schlug der Karpfen mit seiner mächtigen Schwanzflosse. Das Spiegelbild wurde zu einem Zerrbild. „Ja, würdest du so aussehen, dann könnte ich deine Zweifel noch verstehen. Aber selbst dann könnte dir niemand deine Klugheit, deinen scharfen Verstand und deinen guten Charakter nehmen! Also Matthias – Kopf hoch!“

Der Mond wurde von einer verirrten Wolke verdunkelt. „Das ist das Zeichen. Ich muss dir Lebewohl sagen. Bringe in einigen Jahren deine Söhne zu diesem See und sag mir ihre Namen. Ich werde sie, sind sie zu jungen Männern herangewachsen, auch als einen Borne begrüßen – so wie ich dich, deinen Vater, deinen Großvater und all deine Ahnen begrüßt habe!“

Der Karpfen tauchte weg und Matthias stand immer noch wie versteinert bis zu den Knien im Wasser. Mit dem Ein-Uhr-Schlag der Turmuhr löste sich seine Starre allmählich und er ging zum Ufer, warf sich die Decke über und setzte sich auf seinen Platz. Er war aufgewühlt und doch irgendwie froh, zufrieden und glücklich. Verstanden hatte er zwar nicht, wie es ein Gespräch mit einem Karpfen geben konnte, aber das war für ihn jetzt nicht wichtig. „Das also ist das ‚Bornesche Familiengeheimnis’!“, dachte er und lächelte versonnen.

Ein heftiger Ruck an der Angel holte ihn in die Wirklichkeit. Er sprang auf und spulte die Angelschnur auf. Ein Fisch, ein Karpfen, hatte angebissen – nicht sehr groß, aber für die Pfanne gerade recht. Matthias löste den Fisch behutsam vom Haken und setzte ins Wasser zurück. „Werde groß und lass dich nicht fangen“, murmelte er.

Matthias bemerkte jetzt erst, dass der neue Tag längst angebrochen war. Im Osten deutete leichte Rotfärbung des Himmels den Sonnenaufgang an. Die Vögel sangen ihr Morgenlied zur Begrüßung des neuen Tages. Über dem See schwebten, leichten Wolken gleich, Nebelschwaden und verdeckten das gegenüberliegende Ufer. Ein Graureiher verließ seinen Schlafplatz und flog mit sanftem Flügelschlag eine Runde über den See. Jetzt blitzten die ersten Sonnenstrahlen durch das Geäst der Bäume und malten die Nebelschwaden über dem See farbig.

Matthias packte seine Anglersachen zusammen und ging zu seinem Rad. Beim Aufsitzen bemerkte er, dass seine Hosen, Strümpfe und Schuhe trocken waren. „Ich habe doch im Wasser gestanden?“, murmelte er verdutzt. „Oder habe ich nur geträumt?!“

Zu Hause schliefen noch alle. So bereitete er das Frühstück und erwartete seine Eltern.

Auf den fragenden Blick seines Vaters, antwortete er: „Es war ein herrlicher Abend und ein wunderschöner Morgen. Nur, ich habe etwas ...“ Hier unterbrach ihn sein Vater lächelnd. „Behalte diese Erinnerung für dich und bewahre sie gut.“

Der letzte Schultag kam, die Sommerferien vergingen schneller als erwartet und der erste Schultag in Matthias letztem Schuljahr war zugleich sein 18. Geburtstag. Der Klassenlehrer betrat zusammen mit einer neuen Mitschülerin den Raum. Die Neue wurde mit einigen anerkennenden leisen Pfiffen der Jungs begrüßt. Einige Mädchen guckten neidisch auf den Neuankömmling. 

Und die Neue sah wirklich gut aus: schlank gewachsen, sportlich gekleidet, kurzes schwarzes Haar und sie besaß die Gabe, natürlich sich geben zu können. Dem Matthias wurde der Tradition gemäß, mit einem Blumenstrauß zum Geburtstag gratuliert. Und dann kam das Unvermeidliche: War Matthias Borne doch immer bemüht gewesen, alleine zu sitzen, so wurde jetzt der einzige leere Platz im Klassenraum der Neuen zugewiesen. Und die lächelte ihn, den Rotschopf Matthias Borne, freundlich an, gratulierte ihm zum Geburtstag und als der Klassenlehrer Matthias bat, seine Banknachbarin doch in die Gepflogenheiten des hiesigen Schulalltags einzuweihen, erstrahlte Matthias Borne in seinem besten Rot. Er nickte nur verlegen und die Neue, Friederike hieß sie, hauchte: „Danke!“

So verbrachte Matthias mit Friederike nicht nur die Schulstunden gemeinsam, auch in den Pausen waren sie zusammen und da Friederike nur um die Ecke wohnte, wurde der Schulweg auch ihr gemeinsamer Weg. Da er in Mathe besser als sie und Friederike dafür in Deutsch unangefochten die Beste war, gaben sie sich gegenseitig Nachhilfeunterricht. Bald waren Matthias und Friederike unzertrennlich und beide empfanden mehr füreinander als nur Freundschaft. Den ersten Kuss erhielt Matthias, als er Friederike seinen Lieblingsplatz am Waldsee zeigte. Seine Wangen röteten sich. Er verbarg seine Verlegenheit damit, dass er zum Ufer ging, mit den Händen das Wasser teilte und leise murmelte: „Danke!“